War der geil, und keiner hat’s gesehen!

16. Oktober 2018 | Nico Klar

Herren Kreisliga B: TSV Georgii Allianz - TSV Weilimdorf 8:8

Wer am Donnerstag das Duell der Herren VI gegen den TSV Weilimdorf verfolgte, dem wurde ein Spektakel geboten, wie es selbst ein Til-Schweiger-Tatort nicht aufbringen kann. Spannung und Nervenkitzel bis nach Mitternacht waren grenzenlos, aber der Reihe nach.

Nach krankheitsbedingten Ausfällen, konnte mit den Routiniers Thomaidis, Klar, den beiden Jungstars Tomerl & Broydo und der chinesischen Dominanz Song & Wang dennoch ein starkes Team an den Start gehen. Bereits in den Eingangsdoppeln zeichnete sich eine Schlacht auf Augenhöhe ab. Dessen ungeachtet gingen leider alle drei Doppel knapp verloren. Da halfen auch keine Matchbälle sowie ein phänomenaler Rückhandtopspin von Thomaidis im Entscheidungssatz, der mit dem Kampfschrei: „Geil! War der geil, und keiner hat's gesehen!!“ beendet wurde.

Mit den knappen Niederlagen im Hinterkopf ging es auch in den ersten Einzeln unglücklich weiter. Eine 2:0 Führung Thomaidis‘ sowie eine kämpferische Aufholjagd von Tomerl bis in den 5. Satz blieben weiter ungenutzt. Die ersten Punkte erzielten dann allerdings die Noppen Spezialisten Klar und Broydo auf dem Punktekonto der Allianz. Im hinteren Paarkreuz teilten sich die Protagonisten nach 2 weiteren hart umkämpften 5-Satzspielen die Punkte. Siegreich blieb hierbei Yuqi Wang.

Im zweiten Durchgang waren weitere Aufteilungen der Punkte im vorderen und mittleren Paarkreuz zu wenig um in die Spur zurück zu finden. Ein klarer Klar Sieg und ein fulminantes Duell Broydos mit dessen besserem Ende ließen beim Stand von 4:8 trotzdem kaum mehr einen Funken Hoffnung aufglimmen.

Doch dann das Wunder von Vaihingen. In den letzten 4 aufeinander folgenden Spielen, in denen 1948 Weilimdorf QTTR punktetechnisch allesamt die höher dotierten Spieler an die Platte schickte, begann ein Wettlauf um die Punkte.

Song konnte seinen Gegner mit einem druckvollen Angriffsspiel 3:1 besiegen. Wang rettete sich nach anfänglichen Startschwierigkeiten trotzdem in den 5. Satz (der 8. in diesem Spiel). Hier kam es zu einer der eindringlichsten Szenen des Abends.

Einen schwierig zu spielenden Ball traute sich Wang mit einer Mörder-Rückhand anzuziehen, wie es Kalinikos Kreanga selbst in seinen besten Jahren kaum für möglich hielt. Gefühlt brauchte dieser Ball 5 Sekunden um seine hohe Flugkurve zu senken und dann still und leise die Kante zu streifen. Ein Raunen durch die Halle, aber 3 Matchbälle von welchen Wang den ersten zum 7:8 Punktestand nutzte. Schon vor Spielende war im Ticker: „Kantenball des Todes“ zu lesen, welcher gefühlt zum Glück nicht spielentscheidend war.

Im Schlussdoppel ging es für Klar/ Thomaidis dann um alles oder nichts. Hätte man ahnen können, dass es tatsächlich bis in das letzte Spiel gehen würde, hätte man auch auf die 3 Bier vor dem Entscheidungsspiel verzichten können. War aber gerade dies der Antrieb, den Thomaidis zu unvorstellbaren Höchstleistungen auflaufen ließ? Ein Schuss nach dem anderen fand Platz auf der gegnerischen Seite, und sonstige Nervosität war wie verflogen.

So schaffte es die 6. Mannschaft schließlich nach über 4 Stunden Kampf zum verdienten Punktgewinn und damit einem sicheren Platz im oberen Tabellendrittel der Liga B.

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