Mit dem Skateboard zu den Deutschen Meisterschaften

22. Mai 2023 | Nico Klar

Mit weit über 100 Teilnehmern sind die Baden-Württembergischen Einzelmeisterschaften der Leistungsklassen jährlich eine große logistische Herausforderung für die ausrichtenden Vereine. Dies alles an einem Tag in 6 verschiedenen Leistungsklassen unterzubringen, trauen sich nicht viele Vereine zu, wodurch es die Teilnehmer der Allianz dieses Jahr nach Hohberg bei Offenburg verschlug.

Mit Turnierbeginn um 9 Uhr war die pünktliche Anreise kein leichtes. So entschied sich Thorsten bereits einen Tag früher zu fahren: "Diesen Stress so früh am Morgen tue ich mir nicht noch einmal an".
Für Nico begann die Reise vom Bodensee hingegen bereits 5:30 Uhr mit dem Zug. Da um diese frühe Zeit aber noch kein Bus aus Offenburg in die Tischtennis-Hochburg Hohberg fuhr, nahm Nico kurzerhand sein Skateboard mit. "Die 10km waren nicht das Problem. Meine größte Angst war mich vor Turnierbeginn noch zu verletzen."

An der Punkt-Obergrenze kratzend war für die Alligatoren das Ziel vorab klar definiert: Die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften in Hessen. Vier Startplätze gab es zu vergeben. Die Gruppenspiele verliefen für den an Nummer eins gesetzten Thorsten planmäßig. Ohne Satzverlust setzte er sich problemlos durch und sicherte eine gute Ausgangsposition für die folgenden KO-Spiele.

Anders verliefe es bei Nico. Mit dem 16-Jährigen Vorjahressieger Bill aus dem Schwarzwald in der Gruppe war dies kein Durchmarsch. Gegen ihn knapp geschlagen gegeben, setzte sich Nico aber als Gruppenzweiter durch und sicherte sich vorerst das Weiterkommen.

In den KO-Spielen kam es direkt zu hart umkämpften Partien. Während sich Nico gegen den Gruppensiegen Gramlich mit 3:1 durchsetzte, ereilte Thorsten bereits in der ersten Runde der Favoritenschreck. Mit keinem geringeren als Knebel, der bereits einmal die Deutschen Meisterschaften für sich entscheiden konnte, stand ihm ein harter Brocken gegenüber. Trotz 2:0-Führung und einem Spielstand von 6:2 reichte es am Ende nicht. Auch durch eine Verletzung bedingt im 4. Satz kämpfte sich der Routinier zurück ins Spiel und bezwang Thorsten letztendlich mit 12:10 im Entscheidungssatz.

Für Nico verlief der weitere Turnierverlauf tadellos und er zog mit nur einem Satzverlust in Achtel-, Viertel- und Halbfinale problemlos ins Endspiel ein. "Turniere sind meine Stärke, ich habe das Gefühl mich von Spiel zu Spiel steigern zu können. Konzentrationslöcher habe ich tatsächlich nur selten", so der Finalist.

Dieses verlief leider aber nicht nach Plan. Mit dem Gruppengegner und Titelverteidiger Bill war die Motivation auf die schnelle Revanche zwar groß, das Spiel verlief aber völlig anders. "Ich habe alles versucht, viel besser konnte ich nicht spielen. Das Spiel war komplett anders als unser Gruppenspiel und er hat verdient gewonnen".

Ob er auch bei den Deutschen Meisterschaften mit dem Skateboard anreisen wird ließ Nico noch offen. "Für den Pokal wäre dann allerdings eine größere Tasche sinnvoll 😜".

> zum TTBW-Bericht

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