Emotionaler Bezirksliga-Fight im Hexenkessel

4. Oktober 2013 | Till Hoffmann

Jungen Bezirksliga: SV Sillenbuch - TSV Georgii Allianz 5:5

Nach dem überzeugenden 6:1 gegen Remshalden fuhr man trotz Ersatzschwächung (Flo Oehme zog das Schulmusical dem Auftrag im Sillenbucher Hexenkessel vor) mit großen Zielen ins Land der grünen Trikots.

Als Aushilfe bot sich Flo Nummer 2 an: Strohmaier aus der 1. U15. Dass Sillenbuch mit jungen Spielern äußerst motiviert startete, war zu erwarten. Deswegen wurden die Doppel auch auf Sicherheit eingestellt: Hoffmann/Hierholz gewannen Doppel 2 mehr oder weniger souverän, Baumann/Strohmeier hatten gegen Cascante/Nähring trotz gutem Kampf das Nachsehen. Man ging also mit 1:1 aus den Doppeln. Jetzt musste Till gegen Cascante ran, den er mit solider Leistung mit 3:1 bezwingen konnte. Auch David hatte mit Rühle kaum Probleme und gewann mit 3:0. Im hinteren Paarkreuz ruhte jetzt alle Hoffnung auf Stefan. Der machte ein über weite Strecken ordentliches Spiel und konnte seinen ersten Saisonsieg gegen Steinle einfahren. Dass Flo eher schwere Bedingungen gegen Nähring vorfand, war von vorne herein klar. Er zeigte zwar durchaus gute Spielideen, musste dem fleißigen Nähring(der jetzt an die 4 mal in der Woche trainiert) aber dennoch zum Sieg gratulieren. Zwischenstand: 4:2. Es lief also alles nach Plan.

Das vordere Paarkreuz war nun wieder dran. Im Match von Till gegen Rühle wurde von Anfang an versucht, alle Vorhandaufschläge zu monieren, woraufhin Till nur noch Rückhandaufschläge zur Verfügung standen (nichts liegt mir ferner, als dem Trainer Böses zu unterstellen). Auch die Sillenbucher Bank stand der aufkommenden unguten Stimmung nicht wirklich entgegen, was die Bedingungen für das Spiel natürlich nicht gerade erleichterten. Till konnte mit der Situation auch nicht recht umgehen und verlor im 5. Satz 11:7. David musste also gegen Cascante ran. Leider merkte man ihm die "Studienfahrt" der vergangenen Woche, die wohl den intensiven Konsum von Hopfengetränken implizierte, an. Er sah gegen den starken Sillenbucher Cascante kein Land und verlor 0:3. Es stand also 4:4. Stefans Chancen gegen Nähring waren zwar in Prozent an einer Hand abzuzählen, er tat aber alles um das Gegenteil zu beweisen und erkämpfte sich nach Verlust des 1. Satzes einen 3:1-Sieg. Damit qualifizierte er sich für den Titel "Mann des Spiels". Nebenbei ist zu erwähnen, dass ihm der Spieltag 39 TTR Punkte in nur 2 Matches einbrachte. Flo hatte leider gegen den starken Steinle trotz guter Ideen keine Chance und verlor mit 0:3. Am Ende bleibt also ein Punkt in Sillenbuch. Das war Tischtennis mit allem, was dazugehört und vielleicht auch nicht dazugehören sollte.

3 Kommentare zu “Emotionaler Bezirksliga-Fight im Hexenkessel

Dr. Jens Nähring

[b]Hi,
David mußte am Montag vorher das Training abbrechen (kann bei bis zu 7-8 Einheiten pro Woche schon mal vorkommen) und konnte erst wieder am Freitag einsteigen, was die Leistung von Stefan Baumann nicht schmälern soll, auch wenn ein systematisches Cho bei Fehlern des Gegners natürlich eher ein Griff in die Psychotrickkiste ist als ein Timo-Boll-Style.
Sagt bitte Till, er soll sich beim nächstenmal etwas besser beherrschen, sonst geht noch sein Schläger zu Bruch wenn er ihn ständig auf den Tisch wirft. Ist ja laut Regelment eine gelbe Karte und danach gelb-rot mit Punktabzug. Denke wenn ich in der Halle bin, hat sich Till erfahrungsgemäß besser im Griff. Ich achte ja mittlerweile bei beiden Seiten auf korrekte Aufschläge, wie ein richtiger Schiedsrichter.
Bis zum Rückspiel in der schönen Allianz Arena. An die haben wir ja noch ein paar schöne Erinnerungen aus den vergangenen Jahren.
Bis dahin trainiert fleißig
Euer Dr. Jens Nähring

Einer der Trainer

Es gibt sicherlich immer wieder Situationen im Spiel, in denen man leicht überreagiert und dann kann auch mal ein Schläger auf den Tisch geschmissen werden. Alles halb so wild denk ich. Wenn man aber konsequent den Aufschlag, welchen Till definitiv richtig macht anmuniert und das mit dem offensichtlichen Ziel jemanden mental aus dem Konzept zu bringen, dann braucht man keinen Dr. Titel, um zu erkennen, dass dies nicht von fairem Sportsgeist geprägt ist. Das Cho bei Fehlern des Gegners im Übrigen ist zwar nicht durch die Regeln untersagt, ist aber deutlich schwerwiegender als einen Schläger auf den Tisch zu schmeißen. Würde mir manchmal wünschen, dass moralisch richtiges und sportlich faires Verhalten mehr Wertschätzung erfahren als Regelkennerei und provozierendes Fehlverhalten. LG Einer der Trainer

Flo T

Timo Boll gilt als einer der fairsten Sportler überhaupt. Nehmen wir uns ALLE!!!!! ein Beispiel an ihm und ich erwarte, dass sich ALLE!!!!!! (Spieler/Betreuer/Zuschauer) Beteiligten um eine angenehme Atmosphäre und einen fairen Spielverlauf beim Rückspiel bemühen.
Entscheidender als das Ergebnis ist der Sportsgeist (insbesondere bei Jugendspielen) in dem die Wettkämpfe ausgetragen werden.
Zum Thema "Cho" bei Fehlern des Gegners: Kann mir nicht vorstellen, dass so etwas ein bewusstes Mittel aus der Psychotrickkiste ist (Soweit denken Kinder doch gar nicht, wenn man sie nicht darin schult.), sondern eher eigenes "Pushen". Denn ein Fehler des Gegners ist ja auch immer ein eigener Punkt. (Vll erzwingt man ja auch manchmal Fehler des Gegners durch Schnitt oder Tempowechsel?) Sonst dürfte sich ein Abwehrspieler ja niemals über einen Punkt freuen 🙂

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