Herren III noch lange nicht auf Abschieds-Tour

20. März 2023 | Nico Klar

Herren Bezirksliga:
TSV Georgii Allianz III - Sportvg Feuerbach 9:7
TSV Stuttgart-Münster - TSV Georgii Allianz III 7:9

Was lange währt, …

Mit voller Spannung trat die 3. Herrenmannschaft der Allianz gegen Feuerbach erstmals in ihrer Vollbesetzung an. Mit Thorsten, Nico, Oli, Simon, Philipp und Stefan versuchte man den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf mit voller Manneskraft weiter im Zaun zu halten.

Aber bereits nach den Eingangspartien zeigte sich, dass die Feuerbacher Jungs, trotz des Fehlens ihrer Nummer 1 und 3, kampfgewillt eingestimmt waren und den direkten Klassenerhalt ebenfalls als festes Ziel vor Augen hatten. In drei packenden Doppeln geschah die erste Magie des Tages, was vorweg für unmöglich gehalten wurde: Alle Partien konnten für uns entschieden werden, womit der perfekte Start in einen langen, langen Abend gelang. 

Diesen Auftakt setzte Thorsten direkt fort und gewann sehr souverän gegen seinen Kontrahenten, welchem er nur eine Woche zuvor, als Ersatzmann der H2, noch zum Sieg gratulieren musste. Die Serie bekam anschließend ihre ersten Risse, als Nico in einem hochklassigen Spiel 1:3, ebenso wie Oli, in fünf Sätzen verlor. Als auch noch Simon die Bilanz im mittleren Paarkreuz auf 0:2 erhöhte, war es Philipp und Stefan klar: Sie müssen jetzt liefern! Und das taten sie auch.

Mit kühlem Kopf und ruhiger Hand rangen beide ihre Gegner - jeweils förmlich überlegen - mit 3:1 nieder. Dass zu diesem Zeitpunkt die Uhr inzwischen zehn Mal schlug, aber noch nicht einmal die Hälfte gespielt wurde, ahnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand. Der weitere Hergang verlief parallel zur ersten Spielrunde. Das vordere Paarkreuz teilte sich die Punkte, Simon und Oli mussten wiederholt knapp ihren Gegnern die Punkte überlassen, wobei vor allem Simons Ausgang mit 13:15, 13:15 in den letzten beiden Sätzen sehr offen war. Glücklicherweise folgten Philipp und Stefan ebenfalls diesem Schemata und siegten, wie zuvor, erstklassig gegen die ihnen keinesfalls nachstehenden Ergänzungsspielern der Feuerbacher Ersatzbank. 4:0 - sehr stark Jungs!

Die Spannung des Finalspiels kaum zu toppen, begann dieses Punkt 23:33 Uhr. Es ging um nicht weniger als einem Sieg oder "nur" dem bereits erspielten Unentschieden. Mit den Brüdern Randow stand allerdings eine der stärksten Doppelpaarungen der gesamten Liga gegenüber. Bereits zweimal mit dem Bezirksmeistertitel gekrönt, wusste man, dass eine Ausnahmeleistung nötig war, um dieser geballten Macht aus elegantem Angriffsspiels, gespickt mit unvorhersehbaren und einzigartigen Schlägen des jüngeren Bruders, Herr zu werden. Wie sollte es anders sein, endete auch dieses Spiel im 5. Satz, in welchem Stefan und Nico einen ticken mutiger sowie flexibler agierten und schlussendlich den Matchball zum 11:8 verwandelten. Der Siegesschrei, welcher noch am anderen Ende in Feuerbach nachhallte, kombiniert mit den zwei wichtigen Punkten gegen den Abstieg, war die Belohnung einer gesamten Mannschaftsleistung, welche den ersten Schritt in Richtung Klassenerhalt aus eigener Kraft ebnete.

Das Wunder von Münster …

Mit dem Selbstvertrauen vergangener Woche im Rücken reiste der H3-Trupp - fast komplett – weiter zum TSV Münster. Lediglich Oli wurde durch Pradeep ebenbürtig vertreten, was auch der spätere Spielverlauf zeigen sollte.

Mit vier 5-Satz-Spielen in den ersten fünf Partien, von denen leider allesamt die Münsteraner für sich entschieden, verlief der Beginn äußerst unglücklich. Dass hierbei noch drei Matchbälle vergeben wurden, war nur eine Randnotiz. Lediglich Nico und Stefan konnten ihre Position als Spitzendoppel bestätigen und gewannen in vier Sätzen. 

Wie bereits vergangene Woche, war auch diese wieder einmal mehr auf Philipp zu zählen, der ebenso wie Pradeep beide Spiele für sich entscheiden konnte – so viel vorweggenommen. Nach den darauffolgenden Niederlagen von Simon, Stefan und Thorsten stand es zwischenzeitlich 3:7 aus Sicht der Alligatoren. Als auch Nico bereits 1:2 in Rückstand geraten war, befürchtete man bereits das vorzeitige Ende des Spiels.

Dann aber begann Schritt für Schritt das Wunder von Münster Form anzunehmen. In einer Kette von allesamt hart umkämpften Spielen gewannen Nico, Simon, Philipp, Stefan und Pradeep ihre Einzel, womit es einmal mehr zum nicht mehr vorzustellenden Schlussdoppel kam. Wie ein Déjà-vu vergangener Woche traten Nico und Stefan ebenfalls Punkt 23:33 Uhr an die Platte um nun auch den zweiten Punkt zu stehlen. Mit der 8:7-Führung im Rücken frei aufzuspielen klappte aber vorerst nicht. Der Wunsch nach beiden Zählern hatte kaum Zeit sich zu manifestieren, als schon ein 0:2-Rückstand zu verzeichnen war. Mit Stefans Ansage "Alles oder Nichts!" kämpfte sich unser Doppel aber Stück für zurück, bevor es in letzter Konsequenz mit 11:8 nach einem kuriosen Endspurt - gespickt von Unterbrechungen und Timeouts - das Wunder von Münster vollendete.

An eine Aufholjagd wie diese konnte sich selbst der mitgereiste Bondscoach Klaus G. in seiner langen Karriere nicht erinnern. Ein weiterer Fun Fact zeigte, dass sich mit 652:653 gespielten Bällen aus Münsteraner Sicht unser Vorsprung tatsächlich mit dem letzten gespielten Ball entschied. Mit vier Punkten im Gepäck kann die Herren 3 nun in den nächsten Partien frei aufspielen – der direkte Verfolger heißt nun nicht mehr Feuerbach oder Münster, sondern Georgii Allianz 2 😉

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