Ehrenamt – Teil 3: Katrin Kreidel

6. Februar 2020 | alli-tt

Die Serie “Ehrenamtliches Engagement” des TTBW als Vorbild, wollen auch wir unsere Mitglieder vorstellen, die nicht nur innerhalb des Vereins sondern auch auf Bezirks- oder Verbandsebene wichtige Arbeit leisten und einen großen Beitrag für unseren Sport leisten.

Seit über 3 Jahren ist Katrin Kreidel bei uns im Verein aktiv. Neben ihrem Engagement im Jugendtraining hat sie auch spielerisch mit dem Aufstieg der Damen I in die Verbandsklasse einiges erreicht. Katrin absolviert gerade ein Auslandssemester in Schweden, stand uns aber trotzdem für ein Interview zur Verfügung.

Welche Ehrenämter übst du aus und seit wann? Wie bist du dazu gekommen?

Ich habe mit 18 angefangen, Jugendspieler bei Turnieren zu betreuen und dann eine C-Lizenz für den Breitensport gemacht. Bei meinem alten Verein war ich zudem zwei Jahre Jugendleiter. In Stuttgart gebe ich mittlerweile dreimal die Woche Jugendtraining und habe eine B-Lizenz Leistungssport gemacht. Seit 2016 bin ich außerdem Integrationsbotschafterin der Deutschen Tischtennis Jugend. Dieses Amt wurde im Rahmen der Kampagne One Game. One World geschaffen, die für die Heim-WM in Düsseldorf ins Leben gerufen wurde. Dazu bin ich durch meinen alten Verein gekommen, wir hatten im Ort ein Wohnheim für Geflüchtete und mich hat das Thema persönlich interessiert.

Was genau sind deine Tätigkeiten und was reizt dich daran?

Früher hatten wir einen Ansprechpartner beim DTTB, mit dem wir unter anderem den Aktionstag bei der WM in Düsseldorf organisiert haben. Wir haben regelmäßig an Seminaren teilgenommen und über ein internes Netzwerk andere Integrationsbotschafter bei ihren Aktionen unterstützt. Inzwischen ist das Thema etwas aus dem Fokus geraten und wir haben keine regelmäßigen Treffen mehr. Dinge wie das Handicap-Turnier aus diesem Jahr sind aber auf Basis dieses Netzwerks entstanden. Meiner Meinung nach sind Integration und Inklusion aber nicht bloß Themen, die sich durch (prestigehaltige) Aktionen auszeichnen, sondern auch im täglichen Leben beweisen müssen – z.B. in der Offenheit eines Vereins gegenüber neuen Personen unterschiedlichster Hintergründe, die in die Halle kommen. Tischtennis ist für mich die beste Sportart, um diese Themen zu leben – hier spielen Dinge wie Herkunft, Alter, Geschlecht keine Rolle.

Training gebe ich deshalb gerne, weil ich an meiner Jugend gemerkt habe, wie essentiell motivierte und gut ausgebildete Trainer sind, um bei Kindern die Begeisterung für den Sport zu wecken und zu erhalten. Gemeinsame Aktionen und (Familien-)Turniere bringen Kinder untereinander und auch mit ihren Eltern näher zusammen und verstärken die Bindung an die Sportart. Gerade sich Tischtennis bis ins hohe Alter ausüben lässt, finde ich eine nachhaltige Bindung super.

Wie viele Stunden pro Woche investierst du dafür?

Jugendtraining gebe ich dreimal die Woche und komme damit auf fünfeinhalb Stunden Training pro Woche. Alle anderen Aktivitäten sind zeitlich freier und schwieriger zu beziffern. Es hängt immer davon ab, was gerade anfällt. Die Betreuung von Turnieren kann einen Tag oder ein ganzes Wochenende in Anspruch nehmen. Ebenso die Durchführung von Nachwuchsaktionen wie dem Girls Day, Minimeisterschaften, dem Handicap-Turnier und dem Schleifchenturnier. Die Vorbereitung für solche Aktionen ist aber meistens noch viel zeitaufwendiger. Von der Terminfindung über die Organisation von weiterer Unterstützung, Materialien, Preisen, Werbemaßnahmen inner- und außerhalb des Vereins, Beantwortung von Fragen und Planung der Durchführung vergehen mehrere Wochen und viele Stunden.

Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit den Kollegen im Bezirk/Verband und wie oft tauscht ihr euch aus? Mit wem arbeitest du in der Regel zusammen?

Im Trainerteam tauschen wir uns persönlich vor oder nach dem Training, auf Trainertreffen und oft auch telefonisch oder per WhatsApp aus, was Trainingsinhalte und die Entwicklung einzelner Spiele betrifft. Für die Nachwuchsaktionen ist die Kommunikation mit den anderen Verantwortlichen (meistens Anastasios) essentiell, ebenso der Austausch mit den Helfern der Veranstaltung. Die Häufigkeit der Kommunikation nimmt zu, je näher die Veranstaltung rückt. Oft setzen wir uns davor auch zusammen und sprechen die Durchführung noch einmal durch, bevor die Aktion dann schließlich ansteht.

Bei den Integrationsbotschaftern gab es seit Beginn der Kampagne viel Fluktuation bei den Teilnehmenden an den verschiedenen Seminaren, ein harter Kern ist aber bestehen geblieben, mit dem ich auch heute noch in Kontakt stehe. Dort habe ich mir beispielsweise Anregungen für das Handicap-Turnier geholt. Geplant ist für das nächste Jahr, das Turnier etwas größer aufzuziehen und bei einer anderen Integrationsbotschafterin in Berlin ebenfalls auszurichten.

Katrin, vielen Dank für deine Auskünfte, die Zeit und die Mühe, die du für uns alle investierst. Wir senden beste Grüße nach Linköping und wünschen dir noch eine gute Zeit in Skandinavien! 🇸🇪

Teil 4 unserer Serie folgt nächste Woche mit Laura Stegmeyer.

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